Sportler des RSV „Tempo“ Lieme im Rampenlicht
Erstmals fanden in Glasgow und Umgebung die Bahnrad-, Mountainbike, Straßenrad- und Hallenradsport-Weltmeisterschaften gleichzeitig statt. Natürlich waren auch die Para-Sportlerinnen und Sportler Bestandteil dieser Großveranstaltung. Unvergesslich wird diese Weltmeisterschaft auch für Johannes Herter vom RSV „Tempo“ Lieme bleiben. Als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft erzielte er überragende Ergebnisse. Im Einzel-Straßenrennen fuhr Johannes Herter mit seinem deutschen Nationalmannschaftskollegen aus Berlin lange Zeit in der dicht besetzten Spitzengruppe mit. Diverse Ausreißversuche der Konkurrenten auf der 62,4 Kilometer langen Strecke konnten immer wieder erfolgreich unterbunden werden. Leider verlor der Liemer Athlet im entscheidenden Sprint bis zur Ziellinie etwas den Anschluss, aber Platz 7 im Gesamtergebnis war sowohl für Johannes Herter als auch für das gesamte deutsche Team ein großartiger Erfolg. Für Johannes Herter bedeutet diese Platzierung gleichzeitig die Qualifikation für die Kader-Nominierung im kommenden Jahr.
Doch Johannes Herter konnte sich noch einmal steigern. Gemeinsam mit Annika Zeyen und Vico Merklein bildete er das deutsche Mixed-Staffel-Team und das Handbike-Trio wurde nach 15,3 Kilometer sensationell Zweiter. Frankreich war lediglich 15 Sekunden schneller! Unvergessliche Momente für den Fahrer des RSV „Tempo“ Lieme.
Mit diesen Ergebnissen dürfte Johannes Herter seinem großen Traum von den paraolympischen Spielen in Paris 2024 einen Schritt näher gerückt sein.
Hallo liebe RSV-Mitglieder und Radsportfreunde, es war eine aufregende Zeit die letzten Monate und ich bin seit kurzem erst wieder zurück in Lemgo. Nach harten und langen Trainingseinheiten, die ich mit dem Ziel vor Augen und dem Willen eine erfolgreiche WM zu fahren, durchgehalten habe, konnte ich in Glasgow an den Start gehen. Die Veranstaltung war von einer emotionalen Achterbahnfahrt geprägt und dennoch eine in Erinnerung bleibende erste WM für mich. Gerne berichte ich Euch hiervon und teile meine Erlebnisse mit euch. Bereits die Anreise war sehr abenteuerlich und es hat seine Zeit gebraucht, bis ich im Hotel ankam und meine Regenerationsphase einhalten konnte. Die nächsten Tage waren, natürlich, sehr aufregend und ich musste mich, zwischen den normalen organisatorischen Dingen auf meine Aufgabe fokussieren. Die Gespräche mit den anderen Athleten haben mich teils motiviert, teils waren sie sehr anstrengend, weil ich mich nicht immer so fokussieren konnte und damit einen Umgang erlernen musste. Wie bei vielen Großveranstaltungen lief nicht immer alles glatt und ich musste mich erstmal zurechtfinden, immer im Hinterkopf, eine gute WM fahren zu wollen. Die starken Emotionen, wenn man dort an der Startlinie steht, sind nicht in Worte zu fassen und kaum zu beschreiben. Ich war dankbar und glücklich bis hier gekommen zu sein und gleichzeitig wollte ich für mich auch sehen, dass der vorherige Kampf sich gelohnt hat und die entsprechenden Ergebnisse einfahren, um auf diesem Etappenziel aufbauen zu können und meinen großen Traum von den paraolympischen Spielen in Paris 2024 wieder einen Schritt näher zu sein. Das erste Rennen lief nicht wie ich es mir gewünscht hatte und Ihr könnt auch ja vorstellen, dass dies eine mentale Leistung erfordert zu sich zurückzufinden. Dies ist mir gelungen und bereits das Straßenrennen konnte ich gut für mich bestreiten und somit den 7. Platz sichern. Damit habe ich die Qualifikationen für die Kader Nominierung im kommenden Jahr erreicht. Das Mixed-Team war der krönende Abschluss für mich. Ich konnte mit meinem Team die Silber Medaille einfahren und was das für mich bedeutet; brauche ich, glaube ich, nicht weiter ausführen. Es war der absolute Wahnsinn und ich muss immer noch lächeln, wenn ich an diesen Moment denke. Ich freue mich, dass ihr mich auf meinem Weg begleitet und auch nach den letzten Jahren immer nachfragt.
Vielen Dank.
Viele Grüße Johannes